„Wir können hier sehr viel bewegen“

„Wir können hier sehr viel bewegen“

Lateinformation des TSC Usingen vor Neuanfang in Landesliga / Zum Auftakt Heimwettkampf

USINGEN – (sch). „Die Tänzer vertrauen uns total, hier können wir sehr viel bewirken“ sagte Tanz-Formationstrainerin Nadja Becker. In der Usinger Stadthalle stellte sich die neugegründete Latein-Formation des Tanzsportclubs Usingen (TSC) erstmals dem Publikum vor. Sie tanzt in der Landesliga-Süd 1 und gleich ihr erstes Turnier ist ein Heimturnier.

Am Samstag, 27. Februar, geht es in der Bad Homburger Gluckenstein-Halle los. Wenn da so viele Zuschauer kommen wie am Samstag bei der Team-Präsentation, dann wird die Halle voll. Neben Becker ist auch Susann Lehniger – beide ehemalige Tänzerinnen der Latein-Formation – in der Trainerrolle, dazu kommt Christoph Kozubek. Seit dem Jahre 2007 hatte es beim TSC eine Latein-Formation gegeben, die durchgängig in der dritthöchsten deutschen Klasse, der Regionalliga tanzte. In den vergangenen drei Jahren trat man in einer Formationsgemeinschaft mit dem „TC Der Frankfurter Kreis“ an. Trotz hervorragender Ergebnisse – einmal war man sogar Ligaerster – misslang stets der angepeilte Aufstieg in die 2. Bundesliga. Am Ende wurde die Personaldecke immer dünner, litt wohl auch die Motivation.

Überraschend hoch war deshalb der Zuspruch, den der TSC jetzt bei der Neugründung seiner Formation zwei Klassen tiefer erfuhr: „Wir hatten sehr viele Anmeldungen von Neulingen, aber auch erfahrenen Tänzern“, berichtete Becker. Insgesamt 22 Aktive traten bei der Präsentation auf die Tanzfläche – das reicht bei Turnieren, bei denen immer acht Paare tanzen, für drei Reservepaare. Denn es kann ja immer mal jemand krank werden oder ausfallen.

Durch den Abend führte das Urgestein des Usinger Latein-Tanzsports, Christian Konieczny, der inzwischen eine Mannschaft der 2. Bundesliga trainiert (der UA berichtete). Aus einer Tanzschule heraus hatte er vor 20 Jahren beim TSC die erste Latein-Formation gegründet und sie in die Höhen der Regionalliga geführt. Diesen Weg sind Becker und Lehniger jahrelang mitgegangen – wer könnte besser geeignet sein, jungen aufstrebenden Tänzern zu vermitteln, worum es in diesem Sport geht? „Einen Tag war Christian sogar bei unserem Training dabei, das hat sehr motiviert“, berichtete Becker über die intensive Zusammenarbeit von Neulingen und alten Hasen. Seit Juni vergangenen Jahres trainiert man drei Mal pro Woche – Formationstanz ist Leistungssport.

Rund um die Teampräsentation hatten die Macher ein Rahmenprogramm gebaut. So gab es nach der Einzelpräsentation der Paare einen Stepptanz des benachbarten Neu-Anspacher TSC Grün-Gelb zu sehen, in dem die vielseitige Becker, die bei der SG-Anspach in Rod am Berg auch noch Kickbox-Aerobic unterrichtet, selber mit tanzte. Danach zeigte ein Frankfurter Einzel-Paar, das in der A-Klasse tanzt, wie sich Eleganz, Anmut und Präzision zu einer beeindruckenden Gesamtleistung fügen können. Als erster Höhepunkt zeigte sich dann die geschminkte Formation in einem „Bild“ auf der Bühne – ein Anblick wie ein Gemälde. Da der TSC die damalige Choreografie mitfinanziert hatte, können für „Cafe del Mar“ auch die 2008 eingesetzten grün-gelben Kostüme verwendet werden.

Erstmals vor Publikum und bestimmt mit einigem Herzklopfen tanzte die Formation dann zwei Mal einen kompletten Durchgang ihrer Choreografie und bewies eindrucksvoll, welch erstaunliche Fortschritte sie gemacht hat. Maintal (6. März), Ludwigshafen (20. März), Hofheim (2. April) und Groß-Gerau (10. April) werden nach dem Bad Homburger Einstiegsturnier die nächsten Stationen sein.

„Wir verwenden noch keine Gedanken an Platzierungen oder gar den Aufstieg“, sagte Lehniger. Man wolle der neuen Formation erst einmal die Gelegenheit geben, in den Turniersport hineinzuwachsen. Bad Homburg soll da eine erste Positionsbestimmung sein.

Text/Bild: Schwager (Usinger Anzeiger)

http://www.usinger-anzeiger.de/sport/lokalsport/weitere-sportarten/wir-koennen-hier-sehr-viel-bewegen_16605430.htm